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Ina Broich  
Lektorin/Autorin Katharina (Ina) Broich (geb. 1978) hat Touristik, Literatur und Gesang studiert. Sie lebte viele Jahre mit Mann und Kindern in Südafrika. Dort arbeitete sie als Opernsängerin und Sales-Agent.

Sie sieht sich als Afrika- und Gesellschaftsschreiberin. Ina Broich macht in ihren Kurzgeschichten und Romanen Ungesehenes sichtbar, will wachrütteln und sie kämpft um Aufmerksamkeit für Menschen, die sonst kaum jemand wahrnimmt. Sie veröffentlicht regelmäßig Kurzgeschichten auf www.story.one und schreibt den Fortsetzungsroman Bunkerkinder auf www.wattpad.de.

Unter einem Pseudonym veröffentlicht sie queere Erotik. Da sie sich nicht auf ein Genre festlegt, wird sie von der Presse als Autorin der Gegensätze beschrieben. Mit ihren Poetry-Slams tritt sie regelmäßig auf und hält mit dem Neusser Autorenkreis Lesungen. Sie leitet Poetry-Slam-Kurse in Schulen und führt das Lyrikforum im Bookerfly-Club. Seit Ende 2022 hat sie zusammen mit Rana Welk die Leitung des NAK übernommen. Speaker beim Umsetzungskongress für Autoren. Weiterbildung "Schreiben in einfacher Sprache" Ausbildung und Weiterbildung zur Fach-Lektorin im Lektorat Unker.

 

Eigene Veröffentlichungen:

 
„Ich träumte von Wellen“ - Roman
„Gefangen zwischen Versprechen und Verbrechen in Afrika“- Roman
„Die Quelle“ - Roman
„Sichtweisen I“ - Mikrogeschichten
„Sichtweisen II“ – Mikrogeschichten
„African Outpost“ – Kurzgeschichten
„Die Plitsch“ – Kinderbuch
„Nio und das Meer“ – Hörbuch
„Ode rennt“ - Hörbuch
 

Mitautorin:

 
„Die Autorenformel 3“ - Schreibratgeber
„Neuss:literarisch“ - Anthologie
„Unsichtbare Weihnacht“ - Anthologie
„Gute-Nacht-Geschichten Pray for Ukraine“ - Anthologie
„Flügelschlag eines Schmetterlings“ – Gedichte-Anthologie
„Bittersüße Wirklichkeit“ - Anthologie

Beiträge in Zeitschriften:
Beiträge in der Literaturzeitschrift Syltse und im Magazin des Bookerflyclubs  


Leseprobe:

 


Ode liebt Aba


„Ode rennt. Läuft um ihr Leben. Die Schreie des Mobs sind nicht mehr fern. Tränen laufen über ihre Wangen. Was ist falsch an ihrer Liebe? Wenn die Hitze sich zwischen ihren Körpern ausbreitet, dann ist es wahrhaftig. Abas Lippen auf ihren: pures Gefühl. Gemeinsam im Hinterhof sitzen, Limonade trinken und den Sonnenuntergang genießen. In all diesen Momenten findet ihre Liebe statt. Und doch …

Der Mob keucht in ihrem Nacken. Ode versteht Wortfetzen und der Hass verbrennt ihren Rücken. “Bleib stehen, Lesbe!” Ihr Herz schmerzt. Ihre Lunge pumpt. Die Liebe geheim zu halten, war ein Muss. Herausgefunden hat es trotzdem jemand. Ode biegt in eine Gasse, sie weiß nicht mehr wo sie ist. Strähnen lösen sich aus ihren Zöpfchen, verkleben an ihrer Wange. Der Staub wirbelt unter ihren Füßen auf. Dieser Teil Sowetos ist mit Armut und Vorurteilen gepflastert. Odes Sicht verschwimmt.

Aba´s Lächeln verzaubert. Ode hatte nicht sofort verstanden, dass dieses besondere Lächeln nur ihr galt. Ode hatte es erwidert, ein ums andere Mal. Sie war Abas Einladung zum Mitsingen im Kirchenchor gefolgt, und Aba ihr nach Jo’burg. Wie von allein hatten sich ihre Hände gefunden, als hätten sie schon immer zusammen gehört. Aba hatte die drei Worte in den Wind geflüstert, doch sie hatten Ode erreicht und ihr Herz zum Beben gebracht. “Ich liebe dich!”, flüsterte ihr Ode ins Ohr. Zunächst zaghaft, dann voll Vertrauen. Dieses neue Gefühl ergriff Besitz von Ode und sie wollte es nie wieder verlieren.

Gehetzt sieht sie sich um. Die Verfolger sind bis auf wenige Schritte heran. Ein Stein fliegt und trifft sie an der Schulter. Der scharfe Schmerz durchzuckt Ode. Sie gerät ins Stolpern, fängt sich und entwischt soeben ihren Peinigern. Ihre Füße fliegen über den Sand. Um Hilfe rufen, bringt nichts. Viele Menschen glauben, Homosexualität müsste geheilt werden. Selbst die südafrikanische Polizei würde sie demütigen und verhöhnen. Das Mädchen schluchzt auf. Aba ist ihr sicherer Hafen, ihre Zuflucht. Was, wenn sie ihre Freundin nie wieder sieht?

Die Verzweiflung verleiht ihr neue Kraft. Ode gewinnt an Vorsprung, sieht in der Ferne die Leuchtreklame des Supermarktes. Hoffnung keimt in ihr auf. Ein weiterer Stein fliegt über sie hinweg und prallt an einem Ölfass ab. “Ich schaffe das!”, flüstert sie. “Wir haben dich gleich!”, triumphieren ihre Verfolger. Ode will nicht ‘geheilt’ werden. Sie will lieben: und zwar Aba allein. Mit ihr tanzen, singen, lachen und streiten. Der Eingang des Supermarktes schwingt vor Ode auf und sie stürzt hinein, rast zwischen den Regalen hindurch, auf der Suche nach dem Hinterausgang. “Was soll das?”, schreit ihr die Frau hinterher, die Ode beinahe umgerannt hätte. “Tut mir leid!”, ruft das Mädchen über ihre Schulter, die Verfolger kann sie nicht mehr sehen. Ohne ihre Schritte zu verlangsamen, hetzt sie durch die Hintertür und versteckt sich in einer großen Mülltonne. Kriecht tief hinein. Dort verharrt sie, bis die Nacht sich übers Land legt.“
(Erscheint Ende 2023)

(Alle Rechte bleiben beim Autor)
 

Mitglied:  
Freundeskreis Düsseldorfer Buch `75 e.V. (FDB)
Bookerflyclub
Neusser Autorenkreis



Kontakt:
  
mobil: 0157 34501095
lektorat.inabroich@web.de
www.inabroich.de

   
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